Die Geschichte des Penny Loafers
In Zentraleuropa kommt mit dem warmen Wetter auch wieder die Zeit der Mokassins und Loafer – gelten diese Schuhmodelle in unseren Breiten doch vornehmlich als reine Sommer- und Freizeitschuhe. Anlass genug für uns, den berühmtesten Schlupfschuh der Welt, den Penny Loafer, ein wenig genauer vorzustellen.
Bei dem Loafer im Allgemeinen handelt es sich um einen eleganten Schlupfschuh, der ohne Schnürung oder sonstige Verschlüsse auskommt. Der Träger gelangt dementsprechend schnell und bequem in den Schuh. Sollten Sie die Bezeichnung Loafer noch nicht gehört haben, so sind Ihnen als Deutscher vielleicht Slipper und als Österreicher Schlüpfer geläufiger, handelt es sich dabei doch um jeweils nationale Synonyme.
Loafer ist eine Weiterentwicklung des Mokassins
Von seinem Grundaufbau her gilt der Loafer als eine Weiterentwicklung des Mokassins. Wie auch beim prominenten Schuh der Ureinwohner Nordamerikas verläuft der Schaft unter dem Fuß entlang und wird auf seiner Oberseite mit dem Blatteinsatz geschlossen. Er unterscheidet sich insofern vom Mokassin, als dass der Loafer zusätzlich über eine Laufsohle und einen Absatz verfügt. Der klassische Loafer wurde übrigens in der durchgenähten Machart gefertigt und war ungefüttert. Bequemere und vor allem auch langlebigere Loafer sind rahmengenäht. Sie bieten dem Fuß eine bessere Führung, die Ausballschicht ein ermüdungsfreies Gehgefühl. Ein Kontrollblick in den Vorderfußbereich des Schuhs genügt. Bei durchgenähten Exemplare sind dort sichtbare Nähte zu finden, bei rahmengenähten ist lediglich die blanke Brandsohle zu bewundern.
Noch bis zum Ersten Weltkrieg waren die Engländer federführend, was die Grundformen des Herrenschuhs betraf. Die Amerikaner entsannen sich ihres Exportschlagers, dem Mokassin und entwickelten ihn konsequent weiter zu einem eleganten Herrenschuhmodell, dem Loafer. Seit seiner Erfindung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA hat der Loafer seinen festen Platz in der Männermode. Ursprünglich als Schuhwerk für Collegestudenten konzipiert, fand er aufgrund seiner bequemen Leichtigkeit und der Tatsache, dass man ihn schnell an- und ausziehen kann, Gefallen bei der gesamten Männerwelt.
Namensgebend: Die Studenten der Ivy League Colleges
Wenn nun also vom Loafer die Rede ist, so wird damit meistens unbewusst vom Penny Loafer gesprochen, dem wohl berühmtesten Schlupfschuh der Welt. Als Urvater gilt der Weejun der Firma Bass, der in den 1930er Jahren den amerikanischen Markt eroberte. Charakteristisch für den Penny Loafer ist der mit einer fensterartigen Aussparung versehenen und quer über dem Rist verlaufenden Lederriemen (Steg). Dieser liegt auf dem eingesetzten Vorderblatt auf und wurde der Legende nach von den Studenten der Ivy League Colleges gerne als Aufbewahrungsort von einem Glückspenny vor wichtigen Klausuren genutzt.
War der Penny Loafer zur Mitte des letzten Jahrhunderts der Studentenschuh schlechthin, wurde er rasch auch zum Liebling der breiten Masse, die einen bequemen und leichten Einstieg in den Schuh zu schätzen wussten. In Deutschland trifft man den Penny Loafer übrigens weitestgehend nur in der Freizeit an – dort macht er vor allem zum typischen Collegelook mit Polohemd und Chinohose eine hervorragende Figur. In den USA, in Japan und in Italien trägt man ihn in schwarzer Ausführung jedoch auch gerne bei geschäftlichen Anlässen.