Rote Herrenschuhe – Schuhe für Individualisten

Rote Herrenschuhe – Schuhe für Individualisten

Über Jahrhunderte hinweg blieb rotes Schuhwerk ausschließlich dem König und Papst vorbehalten. Doch Zeiten ändern sich: Während sich der Pontifex maximus bei offiziellen Anlässen in schlichten Alltagstretern zeigt, erobern rote Herrenschuhe die Flaniermeilen der Metropolen.

Von den Römerlatschen zum Pontifex maximus


Die Geschichte der roten Schuhe nimmt ihren Anfang im Römischen Reich. Dort standen rot gefärbte Oberleder allein den höchsten Würdenträgern zu und dienten später auch dem Papst als Statussymbol. Die unteren Stände mussten sich mit gedeckten Farben in den klassischen Erdtönen begnügen, während Sklaven das Anrecht auf eine ordentliche Fußbekleidung gänzlich verwehrt blieb – sie waren gezwungen, ihre Arbeiten barfüßig zu verrichten. Auf diese Weise sollten sie auch optisch leicht von der übrigen Bevölkerung zu erkennen sein. Doch was macht rotes Schuhwerk derart besonders?
Im Christentum symbolisiert die Farbe Rot die Kreuzigung und das Blut Christi und zählt in Form der roten Schuhe zur Standardgarderobe des Oberhauptes der katholischen Kirche. Zumindest bis zu Papst Franziskus I., der schließlich mit der Tradition um das rote Schuhwerk brach und selbst hohe Feiertage in seinen Straßenschuhen begeht. Wer bislang für die Papstschuhe verantwortlich war, und warum sich der aktuelle Pontifex maximus von den roten Schuhen distanzierte, haben wir bereits in dem früheren Blogartikel »Das Schuhwerk des Papstes« aufgezeigt. Daher wollen wir den Blick diesmal stärker auf die Gegenwart lenken.

»No brown in town« – Oberlederfarben im Wandel der Zeit


Noch im 19. Jahrhundert waren farbige Herrenschuhe im Allgemeinen und rote Herrenschuhe im Speziellen vollkommen undenkbar bei einer Abendgesellschaft. Getreu der englischen Knigge-Regel »no brown in town« favorisierte der Gentlemen vornehmlich schwarzes Schuhwerk. Braune Fußbekleidung wurde allgemeinhin mit dem ländlichen Bereich assoziiert und war zu offiziellen Empfängen oder einer Abendveranstaltung ein grober Fauxpas. Tatsächlich bezog sich die erwähnte britische Redewendung nicht ausschließlich auf Brauntöne, sondern schlichtweg alle Farben.
Im Laufe der Zeit befreite sich die Herrenmode erfreulicherweise Schritt für Schritt von jener und anderer konservativer Benimmregeln und beweist heute ihre Begeisterung für neue Designs und sogar mehrfarbige Schuhe. Eine gewisse Zurückhaltung gegenüber auffälligen Kompositionen hat sich der moderne Gentleman jedoch mit Recht bewahrt. Zumindest in Deutschland.
Während britische Herren bereits mit Vorliebe rote Schuhe in Beruf und Freizeit kombinieren, gelten diese in Europa noch als wahrer Geheimtipp. Der britische Schuhdesigner und Modeblogger Justin FitzPatrick schwört seit Jahren auf die außergewöhnliche Oberlederfarbe und auch wir präsentierten vor kurzem mit Stolz ein Paar klassischer Captoe Oxfords in Rot unter unseren rahmengenähten Schuhträumen. Bekanntlich gilt ein schwarzer Oxford als der eleganteste Herrenschuh der Welt – vollständig durchgefärbt in der roten Signalfarbe setzt er unverkennbar ein modisches Statement. Damit der Einsatz dieses besonderen Modells nicht etwa in dem berühmtberüchtigten colour blocking endet, darf selbstverständlich das große Ganze nicht aus den Augen verloren werden – sprich die richtige Kombination von Schuh und Kleidung.

Rote Herrenschuhe richtig kombinieren


Eines vorneweg. Rote Herrenschuhe ziehen zwangsläufig alle Blicke auf sich. Daher sollte ihr Träger besonderes Feingefühl bei dessen Kombination walten lassen. Die auffällige Oberlederfarbe lässt sich indes leichter kombinieren als man augenscheinlich vermuten würde und ist – zumindest in weniger formellen Branchen – auch im Büro tragbar. Hier gilt jedoch wie sooft: weniger ist definitiv mehr. Der Fokus sollte unbedingt auf dem roten Schuhwerk liegen und nicht etwa in Konkurrenz mit anderen Kleidungsstücken treten.
Hose, Blazer, Gürtel und auch vorhandene Accessoires richten sich nach dem jeweiligen Rotton des Schuhs. Am besten eigenen sich dabei Stoffe in einem dunklen Grauton, Schwarz oder auch Marineblau – nur das Hemd sollte nicht der Oberlederfarbe folgen, sondern auf den Anzug abgestimmt sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für ein klassisch weißes Hemd. Tipp: Ein rotes Einstecktuch, eine farblich passende Krawatte oder gern auch eine klassische Fliege greifen das Rot der Schuhe gekonnt auf und runden das Erscheinungsbild harmonisch ab.
Im Freizeitbereich sorgt die Kombination aus Jeans, weiß-blauem Hemd, Blazer und rotem Schuhwerk für ein modisches Highlight. Doch Obacht: Bei wichtigen Geschäftsterminen empfiehlt sich noch immer die klassische Eleganz eines schwarzen Schuhklassikers.

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